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Antipasti: Knoblauch-Champignons

Ich gehe – sofern ich nicht grad an Krücken gehe – leidenschaftlich gerne in den Wald Pilze sammeln. Auch wenn nicht Pilzsaison ist, kann ich gar nicht wie ein normaler Mensch durch den Wald gehen. Mein Blick scannt auch im Winter den Waldboden vor mir wie ein MRI-Gerät – Pilzlerkrankheit sozusagen. Derzeit hinke ich eben wegen eines Hüftproblems (bin aber auf dem Weg zur Besserung), so dass ich einfach nicht in den Wald kann. Drum muss ich Pilze im Laden oder auf dem Markt kaufen. Das ist wirklich übel und strapaziert meine Pilzlerseele (und vor allem auch meinen Geldbeutel) enorm. 😉

Sodele, und nun kommt eine kleine «Abhandlung» über Champignons, Verwechslungsmöglichkeiten und Pilzesammeln allgemein.
Champignons gehören für mich – auf dem Teller zumindest – zu den langweiligsten Pilzen überhaupt. Nicht aber im Wald. Die Familie der Agricaceae, also der champignonartigen Pilze, ist zwar nicht wahnsinnig gross, jedoch auch nicht ganz unproblematisch. Es gibt immer wieder Leute, die behaupten, Champignons seien ungiftig. Jepp, der Wiesen- und der Zuchtchampignon schon, der Anis- und der Waldchampignon ebenfalls. Und noch ein paar andere auch. Aber den Karbolchampignon empfehle ich nun wirklich nicht zum Verzehr. Und aufgepasst: Immer wieder gibt es Leute, die Champignons mit dem kegelhütigen, dem weissen oder dem grünen Knollenblätterpilz verwechseln. Drum, wer Pilze sammelt und nicht selber Pilzkontrolleur ist, geht mit jedem Korb selbstgesammelter Pilze in die Kontrolle. Alles andere ist fahrlässig. Auch würde ich nie bei jemandem privat unkontrollierte Pilze essen – auch wenn der dreimal behauptet, das Pilzwissen von seinem Opa gelernt zu haben. Einmal falsch getippt und die Sache endet bestenfalls mit Bauchgrimmen, schlimmstenfalls mit einem fürchterlichen Leiden mit Todesfolge.

So, und nun haben sicher alle wahnsinnige Angst, Pilze und selbstgesammelte Champignons im Besonderen zu essen 😉 Hier für die Mutigen 😉 trotzdem ein ganz einfaches Rezept, das aus einem langweiligen Zuchtchampignon ein leckeres Apérohäppchen macht.

500 g Champignons
2 grosse, frische Knoblauchzehen
1 Peperoncino
Olivenöl
ein Schluck Sherry
ein Spritzer Zitronensaft
Salz, Pfeffer
glatte Petersilie

Champignons putzen, grosse sechsteln, mittlere vierteln, kleine ganz belassen. Die Champignons in einer Bratpfanne in Olivenöl scharf anbraten. Knoblauch und Peperoncino hacken. Wenn die Champignons schön Farbe gekriegt haben, Hitze reduzieren, Knofi und Peperoncino kurz mitdünsten. Salzen und pfeffern, mit Sherry ablöschen und den Zitronensaft dazugeben, ca. 10 Minuten schmurgeln lassen. Zum Schluss mit gehackter Petersilie bestreuen.
Die Champis passen kalt zum Apéro, schmecken aber auch fein lauwarm auf einem Salat.

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  • Wolke.-.Sieben
    24. August 2012 at 06:31

    Da musste ich eben lachen – seit meiner Kindheit leide ich an der selben Krankheit! Mein Liebster meint immer, mit mir kann man nicht "normal" spazieren gehen, weil ich auch zu jeder Jahreszeit den Boden scanne. Selbst beim Radfahren oder als Beifahrer im Auto hab ich schon tolle Exemplare entdeckt.
    Ich rieche und spüre sie regelrecht und wenn sie wirklich nicht wachsen – dann find ich eben etwas anders wie z.B. ein Hirschgeweih oder eine Handgranate aus dem 2. Weltkrieg!!!

  • Verboten gut !
    24. August 2012 at 09:12

    Oh Du arme krankes Poulet *-*
    Hüftprobleme sind sehr schmerzhaft, auch Ich habe diese Probs seit ich 14 bin, mal ist es gut mal ganz arg man lernt damit zu leben. Aber wenn Du schon an Krücken gehen musst, wird es wohl doch schlimmer sein, da solltest du dich schonen und nicht durchs Gebirge kraxeln. Pilze hin oder her … mach langsam .Ich bin ja auch so ein Pilzfan, esse ich lieber als Fleisch, ich würde noch Kräuter de Provence an die Pilze machen und etwas Zitronenabrieb.

    Das auf frischem Baguette … hmmm *-*

    LG & gute Besserung
    Kerstin

  • Bonjour Alsace
    24. August 2012 at 11:05

    Ich freue mich zu lesen, dass es schon wieder besser geht. Ein schöner Apéro, ich glaub, das gibt es heute Abend…

  • lamiacucina
    24. August 2012 at 13:16

    Pilzlen überlasse ich lieber Euch Spezialisten. Was mir gar nicht gefällt, neben den Krücken, ist, dass manche Leute einfach alles zusammenraffen, was sie erhaschen, um es dann vom Kontrolleur in giftig bzw. essbar sortieren zu lassen.

  • Die Küchenschabe
    24. August 2012 at 17:23

    Das hast du sehr gut gemacht, Wildhendl! Jetzt trauen sich noch weniger Leute, Pilze zu sammeln, bleibt mehr für uns ;-))
    Ich gehe nur im Wald spazieren, um Pilze zu sammeln. In unseren Jagdgründen sind das hauptsächlich verschiedene Steinpilze, Eierschwammerl, Maronenröhrlinge, Brätlinge und Reizker. Derzeit ist es den Pilzen aber leider zu heiß und zu trocken – wir brauchen ein bisschen Regen …

  • Wilde Henne
    24. August 2012 at 23:09

    @Doris
    Diesen Blick hat man, oder man hat ihn nicht, gell. Ich bin erst spät zum Pilzlen gekommen – erst vor ca. 8 Jahren. Meine Eltern hatten null Ahnung. Ich hatte einen Onkel, der sich recht gut auskannte (aber ohne Pilzkontrolle ging auch da gar nix), bei dem kam ich auch auf den Geschmack von frischen Waldpilzen. Und mir geht es wie Dir – finde ich keine Pilze, so finde ich andere Waldschätzen. Obwohl… eine Handgranate fand ich noch nie… will ich auch nicht finden 🙁
    @Kerstin
    Jepp, Hüftprobs sind verdammt schmerzhaft – ich kann auch ein Lied davon singen. Aber ich kann nicht damit leben und finde mich auch nicht damit ab! Aber seit mittlerweilen fünf Tagen schlagen endlich mal Medikamente an – seither schöpfe ich Hoffnung.
    Und menno – als ich Deinen Kommentar durchgeelesen hatte, fiel mir auf, dass ich den vergessen hatte, den Zitronensaft aufzuschreiben. Den habe ich sofort ergänzt.
    @Elsässerli
    Und? Hat's geschmeckt?
    @Lamiacucina
    Diese Hamster gehen mir auch äusserst massiv auf den Senkel. 2 kg max. pro Tag und Person sind erlaubt. Ich bin ja Aktiv-Mitglied in einem Verein für Pilzkunde. Das Küken ebenfalls – das Küken wurde von mir als 4jährige angefixt. Wir gehen oft zusammen pilzlen. Aber auch wenn wir ein riesiges Nest Steinpilze finden, lassen wir immer ein paar Exemplare stehen. Und wir nehmen nie mehr, als wir dürfen. Die Bussen dafür sind sehr hoch – und das ist auch richtig so! 1 kg zuviel kostet Fr. 100.00, das gilt noch als Ordnungsbusse, sprich, das gibt keinen Strafeintrag. Ab 7 kg zuviel gibt's aber eine Strafanzeige. Die Pilze werden dem Sammler abgenommen und in Restaurants verkauft. Der Erlös fliesst in die jeweilige Kantonskasse! Recht so! Ich werde demnächst noch einen Pilzsammelpost schreiben. Da wird es genau um das Hamsterthema gehen.
    @Küchenschabe
    Die Reizker lasse ich den Rehen. Die mag ich nicht, resp. die meisten Leute in meinem Umfeld reagieren auf Reizker sehr sensiibel. Deshalb tische ich die nie auf. Sind sowieso nur als gebratene Apéropilze geniessbar. In einem Mischgericht nicht wirklch fein. Aber Marönneler… da könnt ich mich satt fres… 😉

    • Bonjour Alsace
      25. August 2012 at 16:38

      hmmm, ja, liebes Huhn, war schon fein… Aaaaber, was muss ich es auch gleich übertreiben, ich hatte zuviel Knoblauch genommen, jetzt muss ich leiden, denn der Knoblauch zwickt und zwickt 😉

    • Wilde Henne
      27. August 2012 at 07:51

      Auch gedünstet zwickt Dich der Knoblauch? Ojee… Aber dafür senkt er den Blutdruck, das ist doch auch was 😉

  • Anonym
    25. August 2012 at 18:07

    Nach einer vollbefrachtten Woche, wo alles in der Natur ohne mich auskommen musste (was es für die Natur mit Sicherheit das kleinere Problem war als für mich) musste ich es heute einfach wissen. Und nun weiss ich: Bei uns dauert es noch ein paar Tage, bis an "meinen" Plätzchen die Steinpilze aus dem Boden schiessen. Ich bleib dran!

  • kegala
    25. August 2012 at 21:32

    hmmmm, das ist was für mich 🙂
    liebe Grüße
    Gaby

  • Verboten gut !
    26. August 2012 at 08:33

    Moin Liebes,

    hab einen sehr guten Tipp für dich.
    Ich leide ja schon sein 1988 nach meinem Motorradunfall unter massiver Kniearthrose und Hüftschmerzen.
    Linderung verschaffen mir keine Medikamente, man muss seine Ernährung umstellen, das ist der erste Weg zur Besserung, der Zweite ist ganz simpel und einfach, um die Entzündungen zu hemmen , trinke Ich 3 x tägl. 1 EL Leinöl, das hilft langfristig u. man kommt ohne Schmerzmittel aus.
    Ich weis ja nicht welche Art dein Hüftproblem ist, wenn Du möchtest schreib es mir mal, den Kommi veröffentliche Ich nicht, vielleicht kann ich dir weiterhelfen.

    LG Kerstin

  • Barbara
    26. August 2012 at 10:49

    Mir geht's im Wald ähnlich, ich schaue mich auch ständig nach Essbarem um. Als ich es mit der Bandscheibe hatte, konnte ich mich im Wald nicht bücken, das war auch blöd… Zurzeit gibt's noch keine Pilze, also muss ich sie auch kaufen. Deine Antipasti gefallen mir.

    Vor lauter schönen Gartenfotos finde ich bei Dir gar kein sommerliches Foto direkt aus dem Küchenfenster. Kannst Du mir den Link mailen? Sonst mach' einfach nochmal eins, Deine Fotos machen eh Lust auf mehr. 🙂

    Gute Besserung!!!

  • Wilde Henne
    27. August 2012 at 07:57

    @Flohnmobil
    Gut hat es am Samstag Abend hier geschüttet wie aus Eimern. Das tut dem Wald nur gut. Kurzum werde ich in den Wald pilgern 😀
    @Gaby
    Unbedingt nachbasteln – geht superschnell und ist sehr lecker.
    @Kerstin
    Merci für den Tipp – ich melde mich bei Dir.
    @Barbara
    Ojeee, wenn ich Deine Rückengeschichte lese, wird mir grad anders… Ich kann Dir nachfühlen, ich kenn das *aaautsch*
    Wegen des Fotos… mir ist grad eingefallen, das hab ich auf dem Wilde-Henne-Blog und gar nicht hier. Ich mach heute noch ein Neues für hier.